Nervus oculomotorius

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Synonyme: Nervus Okulomotorius, Oculomotor nerve, CN III

Der Nervus oculomotorius ist der dritte Hirnnerv.

Funktion

Der Nervus oculomotorius ist zusammen mit dem Nervus trochlearis und dem Nervus abducens für die Augenmuskelbewegungen zuständig.

Kerngebiete

Der Nervus oculomotorius hat seinen Ursprung aus zwei Kernkomplexen. Der Nucleus nervi oculomotorii ist ein somatomotorischer Kern, welcher für die Bewegungen der quer gestreiften äußeren Augenmuskeln verantwortlich ist. Der Nucleus accessorius nervi oculomotorii, ist ein viszeromotorischer Kern, welcher für die Bewegungen der glatten inneren Augenmuskeln zuständig ist1.

Anatomischer Verlauf

Zur anatomischen Einteilung des Nervus oculomotorius sind verschiedene Einteilungen in der Literatur beschrieben. Die hier beschriebene Einteilung basiert auf der Publikation von Iaconetta et al.2 und unterteilt den Nervus oculomotorius in fünf anatomische Segmente.

Mikroanatomischer Verlauf des Nervus oculomotorius
Mikroanatomischer Verlauf des Nervus oculomotorius. Abbildung adaptiert aus der Publikation von Iaconetta et al. 2010.

Zisternales Segment

Im zisternalen Segment verläuft der Nervus oculomotorius innerhalb der Cisterna interpeduncularis. Der Nervus oculomotorius verlässt das Mesencephalon medial zu den Pedunculi cerebri im lateralen Anteil der Fossa interpeduncularis und nimmt seinen Verlauf nach anterolateral und superior bis zum posterioren Rand der petroclinoidalen Duraduplikatur, welche das anteriore Ende dieses Segments begrenzt. Der Nervus oculomotorius verläuft hier in naher Relation zur PCA und zur SCA sowie deren Perforatoren.

Zisternales Segment des Nervus oculomotorius
Darstellung des zisternalen Segments des Nervus oculomotorius (in Grün markiert). Abbildung adaptiert von Iaconetta et al. 2010.

Petroclinoidales Segment

Nach dem zisternalen Segment geht der Nervus oculomotorius in das petroclinoidale Segment über, welches sich bis zum Eintritt in die laterale Wand des Sinus cavernosus erstreckt. Der Boden des petroclinoidalen Segments wird vom Oculomotorischen Triangel gebildet.

Petroclinoidales Segment des Nervus oculomotorius
Darstellung des petroclinoidalen Segments des Nervus oculomotorius (in Gelb markiert).

Kompression des Nervus oculomotorius

Eine Kompression des Nervus oculomotorius macht sich im Regelfall initial mit einer erweiterten Pupille (5-6 mm)3 bemerkbar. Als Ursache für eine Kompression kann eine unkale Herniation, ein progredientes Aneurysma der Arteria communicans posterior oder der Basilarisbifurkation verantwortlich sein. Eine Störung der Okulomotorik tritt bei den meisten Patienten bei einer anhaltenden Kompression von mehr als 24 Stunden auf4.

Abbildung Ausfallssymptomatik

Ausfallssymptomatik des Nervus oculomotorius
Oben: Das rechte Augenlid hängt aufgrund der Lähmung des M. levator palpebrae superioris schlaff herunter (Ptose). Unten: Wenn das Augenlid von außen angehoben wird, sieht man die Fehlstellung des Augapfels nach außen unten sowie die Erweiterung der Pupille (Mydriasis). Abbildung adaptiert von Trepel et al.

Referenzen



    1. Trepel, Martin, and Erich Mayer-Fally. "Neuroanatomie." Struktur und Funktion 18.7 (2017): 30021-7.    

    2. Iaconetta, Giorgio, et al. "The oculomotor nerve: microanatomical and endoscopic study." Neurosurgery 66.3 (2010): 593-601.    

    3. Handbook of Neurosurgery. Greenberg M, ed. 9th Edition. New York: Thieme; 2019.