Lumbaldrainage
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Synonyme: LD, LLD
Eine Lumbaldrainage dient der externen Liquorableitung und kann auch zur intrathekalen Applikation von Medikamenten verwendet werden.
Funktionsweise
Eine Lumbaldrainage unterliegt einem ähnlichen, Prinzip wie eine externen Ventrikeldrainage, und zwar der Ableitung von überschüssigem Liquor. Bei einer Lumbaldrainage wird mittels einer Lumbalpunktion der Intrathekalraum punktiert und ein dünner, weicher Kunststoffkatheter innerhalb des Duralschlauch eingelegt und somit kann der Liquor nach extern drainiert werden. Die Einlage kann in Lokalanästhesie erfolgen und ein eingelegter Katheter kann je nach Indikation für mehrere Tage belassen werden.
Komplikationen
In einer retrospektiven Studie mit 312 Patienten zeigte sich das Risiko für eine bakterielle Meningitis bei einer Lumbaldrainage bei etwa 4,2 %[^1].
Transiente Kopfschmerzen werden bei Patienten mit Lumbaldrainagen in bis zu 60% der Patienten beobachtet[^2].
Transiente radikuläre Schmerzen können in ca. 3 % der Patienten mit einer Lumbaldrainage beobachtet werden[^2].
Kontraindikationen
Sowohl oberflächliche als auch tiefe Entzündungen der Haut bzw. der Unterhaut, aber auch Entzündungen der Muskulatur im Bereich der Punktionsstelle stellen eine Kontraindikation für eine Lumbaldrainage dar.
Liquorunterdrucksyndrom.
Störungen in der Liquorzirkulation, wie beispielsweise das Vorhandensein einer Aquäduktstenose.
Erhöhter Hirndruck mit Gefahr einer Herniation.
Das Risiko eines spinalen Hämatoms mit resultierender Paraparese liegt bei etwa 0,3 %[^3].
Das Risiko eines spinalen Hämatoms ohne neurologische Defizite liegt bei etwa 1,3 %[^3].
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