Intrakranieller Druck (ICP)

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Synonyme: ICP, Hirndruck

Der intrakranielle Druck (ICP) ist definiert als der Druck, welcher innerhalb der Schädelhöhle herrscht. Der ICP lässt sich über eine Hirndrucksonde oder auch externe Ventrikeldrainage aufzeichnen.

Normwerte

Ein normaler Hirndruck variiert je nach Alter des Patienten[^1]:

Altersgruppe

Normaler Hirndruck (ICP)

Erwachsene und ältere Kinder

< 10-15 mmHg

Junge Kinder

3-7 mmHg

Neugeborene

1.5-6 mmHg

Normaler ICP Kurvenverlauf

Der normale ICP Kurvenverlauf variiert üblicherweise mit Inspiration und Exspiration. Die ICP Kurve besteht aus kleineren Spitzen von 1 bis 2 mmHg, welche mit der arteriellen Blutdruckwelle korreliert.

Normaler ICP Kurvenverlauf
Physiologischer Verlauf einer ICP Kurve.

Pathologischer ICP Kurvenverlauf

Lundberg A, B und C Wellen sind pathologische ICP Kurvenverläufe[^2].

Lundberg A Wellen

Bei Lundberg A Wellen, welche auch als Plateau Kurvenverlauf bezeichnet werden, handelt es sich um eine pathologische ICP Verlaufsform. Hierbei kommt es zu ICP Erhöhungen von > 50 mmHg für 5-20 Minuten. Dies wird üblicherweise von einer gleichzeitigen Erhöhung des MAP begleitet.

Lundberg A Wellen
Schematische Abbildung von Lundberg A Wellen. Abbildung adaptiert von Greenberg's Handbook of Neurosurgery.

Lundberg B Wellen

Lundberg B Wellen haben mit 10-20 mmHg eine niedrigere Amplitude als Lundberg A Wellen. Es bestehen Variationen während der Atmung im Kurvenverlauf und die Amplituden dauern etwa 30 Sekunden bis 2 Minuten an.

Lundberg C Wellen

Lundberg C Wellen treten mit einer Frequenz von 4 bis 8/Minute auf. Lundberg C Wellen mit einer niedrigen Amplitude (auch bekannt als Traube-Hering Wellen) können auch in einem normalen ICP Kurvenverlauf beobachtet werden. C Wellen mit einer hohen Amplitude sind meistens ein präterminales Zeichen und können auch zusätzlich zu Lundberg A Wellen beobachtet werden.