Pterionale Kraniotomie

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Die pterionale Kraniotomie ist ein versatiler und häufig verwendeter Zugang in der Neurochirurgie[^1].

Pterionale Kraniotomie
Schematische Darstellung eines pterionalen Zugangs. Abbildung adaptiert von Seeger W. 1993.

Historisch

Die ersten Beschreibungen der pterionalen Kraniotomie für die Entlastung von Epiduralhämatome gehen bis in die 1850er-Jahre zurück[^2].

Verwendung

Eine pterionale Kraniotomie kann für Läsionen, welche sich subfrontal, temporal, parasellär, tentoriell befinden verwendet werden. Läsionen, welche sich überhalb des Foramen monroi befinden, lassen sich mit einer pterionalen Kraniotomie üblicherweise nicht erreichen.

Lagerung und Hautschnitt

Je nach Läsion wird der Kopf 30-60° aus der Rückenlage heraus gedreht und eine geringe Extension durchgeführt, dabei sollte das Zygoma den höchsten Punkt erreichen. Je anterior die Zielstruktur der Operation liegt, desto mehr Grad sollte der Kopf aus der Rückenlage heraus rotiert werden. Wenn möglich, sollte der Kopf leicht angehoben werden, um den venösen Abfluss zu verbessern und intraoperative Blutungen zu minimieren. Der Hautschnitt erfolgt vom Tragus zuerst gerade Richtung Vertex und anschließend mit einer konkaven Kurve Richtung Mittellinie hinter dem Haaransatz.

Landmarken bei der Kraniotomie

Nach medial sollte die Kraniotomie maximal bis zur Mediopupillarlinie reichen. Nach frontal sollte das Frontotemporale und nach kaudal das Zygoma mit dem Finger gut tastbar sein.