Zerebraler Vasospasmus

Zuletzt bearbeitet von Alaric Steinmetz am

Synonyme: Vasospasm

Bei einem zerebralen Vasospasmus handelt es sich um eine pathologische Gefäßkontraktion, welche zu einer Minderperfusion im Gehirnparenchym führt. Vasospasmen können verschiedene Ursachen haben, in der Neurochirurgie sind sie aber insbesondere häufig als Komplikation im Verlauf einer Subarachnoidalblutung zu beobachten.

Epidemiologie

Ein zerebraler Vasospasmus ist eine häufige Komplikationen bei Patienten mit einer aneurysmatischen Subarachnoidalblutungen, mit einer Inzidenz von 50-90 % in dieser Patientenpopulation[^2].

Bildgebung

Der Goldstandard zur Visualisierung von Vasospasmen ist die digitale Subtraktionsangiographie.

Angiographie Vasospasmus
Vasospasmus der Arteria carotis interna in der Angiographie.
Vasospasmus hinteres Stromgebiet
Digitale Subtraktionsangiographie über die linksseitige Arteria vertebralis mit ausgeprägten Vasospasmen im hinteren Stromgebiet.
Vasospasmus P1 Segment DSA
Ausgeprägte Vasospasmen in beiden P1 Segmenten der Arteria cerebri posterior in einer digitalen Subtraktionsangiographie.

Pathophysiologie

Zerebrale Vasospasmen entstehen durch eine Gefäßkontraktion der glatten Gefäßmuskulatur. Der exakte pathophysiologische Mechanismus ist nicht bekannt, man geht jedoch davon aus, dass das von der Subarachnoidalblutung freigesetzte Hämoglobin den Kaliziumeintritt in die Muskelzellen begünstigt und die Muskelkontraktion auslöst[^1].