Mydriasis

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Eine Mydriasis bezeichnet eine Weitstellung der Pupillen und ist das Gegenteil der Miosis (Pupillenverengung).

Definition

Als Mydriasis wird üblicherweise die Weitstellung der Pupille auf einen Durchmesser von mehr als 5 Millimetern bezeichnet[^1], wobei die Definition je nach Studie variieren kann.

Abbildung

Mydriasis
Rechtes Auge mit einer mydriatischen Pupille.

Neurochirurgische Relevanz

Mydriatische Pupillen können ein Zeichen für ein supratentoriell erhöhten Hirndruck sein und ist in der Regel eine Folge der Kompression des Nervus oculomotorius. Dieser Nerv führt unter anderem parasympathische Fasern, die für die Miosis durch den Musculus sphincter pupillae verantwortlich sind. Bei einer Zunahme des intrakraniellen Drucks, beispielsweise durch eine intrazerebrale Blutung, einen Tumor oder ein Hirnödem, kann es zu einer Verlagerung von Hirngewebe kommen. Ein typisches Szenario ist die transtentorielle Einklemmung, bei der Teile des Temporallappens durch den Tentoriumschlitz gepresst werden. Dabei wird der entlang dem Tentorium verlaufende Nervus oculomotorius gegen knöcherne oder durale Strukturen, wie die Clivuskante, gedrückt.

Dieser Druck schädigt zuerst die empfindlichen, oberflächlich gelegenen parasympathischen Fasern, was zu einem Ausfall ihrer Funktion führt. In der Folge überwiegt der Einfluss des sympathisch innervierten Musculus dilatator pupillae, und die Pupille auf der betroffenen Seite erweitert sich und reagiert nicht mehr oder nur noch träge auf Lichteinfall (Lichtstarre).