Stammganglienblutung

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Synonyme: Basalganglienblutung

ICD-10: I61.0

ICD-11: NA07.81, 8B00.0

Unter einer Stammganglienblutung versteht man eine intrazerebrale Blutung im Bereich der Stammganglien. Dies ist ein typischer Ort für das Auftreten von spontanen intrazerebralen Blutungen, insbesondere solche, die hypertensiv bedingt sind.

Ätiologie

Stammganglienblutungen treten im Regelfall als spontane intrazerebrale Blutung auf, können jedoch auch in seltenen Fällen (~3 %) traumatisch bedingt sein[^2].

Therapie

In den meisten Fällen können diese Art von Blutungen konservativ, ohne neurochirurgische Intervention behandelt werden. In manchen Fällen kann eine externe Ventrikeldrainage (EVD) und/oder Hirndruckmessung indiziert sein.

Einteilung

Grundsätzlich unterscheidet man bei Stammganglienblutungen zwischen Einblutungen mit und ohne Einbruch in das Ventrikelsystem.

Stammganglienblutung ohne Ventrikeleinbruch

Als Stammganglienblutungen ohne Ventrikeleinbruch werden Blutungen bezeichnet, wo sich die Einblutung auf das Gehirnparenchym im Bereich der Stammganglien beschränkt ohne Einbruch in das Ventrikelsystem.

Stammganglienblutung im CT
CT Bildgebung einer hypertensiven Stammganglienblutungen ohne Ventrikeleinbruch.

Stammganglienblutung mit Ventrikeleinbruch

Kommt es bei der Einblutung in die Stammganglien zu einem Durchbruch in das Ventrikelsystem, so bezeichnet man diese Blutung als Stammganglienblutung mit Ventrikeleinbruch. Durch das Blut im Ventrikelsystem ist die Gefahr eines Hydrocephalus occlusus als auch malresorptivus mit Notwendigkeit einer externen Ventrikeldrainage erhöht.

Stammganglienblutung mit Ventrikeleinbruch
CT Bild eines Patienten mit einer linksseitigen Stammganglienblutung mit Einbruch in das Ventrikelsystem.

Prognose

In einer Studie im Jahr 2006 konnte anhand von 116 Patienten gezeigt werden, dass das Vorliegen eines Ventrikeleinbruchs bei einer Stammganglienblutung kein Einfluss auf die Prognose des Langzeit Outcomes hat[^1].