Natriumfluorescein
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Natriumfluorescein ist ein Farbstoff, der als Diagnostikum in verschiedenen medizinischen Fachbereichen eingesetzt wird.
Neurochirurgische Verwendung
In der Neurochirurgie wird Natriumfluorescein für wenige verschiedene diagnostische Anwendungen verwendet:
Gefäßdarstellung in der vaskulären Neurochirurgie[^2]:

Resektion von Hirnmetastasen[^3]:

Detektion von Liquorfisteln[^4]:

Abbildung

Intrathekale Anwendung
In der Neurochirurgie und HNO findet verdünnte Natriumfluoresceinlösungen Verwendung zur Lokalisierung von Liquorfisteln. Hierbei erfolgt die Applikation intrathekal. Zur Detektion von intrakranialen Liquorfisteln erfolgt die Verdünnung optimalerweise in einer zum Liquor hypodensen Flüssigkeit, sodass sich das Natriumfluorscein besser verteilt[^4] [^5].
Natriumfluorescein verdünnt in: | Dichte | Dichte im Vergleich zu Liquor | Charakteristik |
10ml doppelt destilliertes Wasser | 1.001 | Hypodense | Erscheint kurz nach der Applikation im Operationsfeld. |
10ml steriles Wasser | 1.003 | Hypodense | Erscheint einige Minuten nach Applikation im Operationsfeld. |
10ml Liquor | 1.005 | Hyperdense | Erscheint nach ca. 60-90 Minuten im Operationsfeld, während sich der Patient in Trendelenburg-Position befindet. |
10ml normale Kochsalzlösung | 1.006 | Hyperdense | Erscheint nach 60-90 Minuten im Operationsfeld, während sich der Patient in Trendelenburg-Position befindet, mit schneller Absorption durch die Zotten des Plexus choroideus. |
Intrathekale Dosierung
Für die intrathekale Anwendung wird in der Literatur überwiegend eine Dosierung von 0,1 ml einer 5%igen Fluoresceinlösung pro 10 kg Körpergewicht empfohlen. Diese wird mit einer der in obiger Tabelle aufgeführten Trägerlösungen auf ein Gesamtvolumen von 10 ml verdünnt. Die Maximaldosis sollte 1 ml der 5%igen Fluoresceinlösung nicht überschreiten, da bei höheren Dosierungen schwerwiegende Komplikationen nach intrathekaler Verabreichung dokumentiert sind[^1].