Ein ischämischer Kleinhirninfarkt kann durch ein Verschluss der hauptversorgenden Gefäßen des Cerebellum entstehen.
Epidemiologie
Der Kleinhirninfarkt kommt mit ca. 2,3% aller Hirninfarkte1 relativ gesehen im Vergleich zu supratentoriellen Infarkten selten vor.
Bildgebung
Chirurgische Therapie
Ausgedehnte Kleinhirninfarkte können, üblicherweise 12 - 96 Stunden nach Infarktbeginn, zu gefährlichen Schwellungen mit Verlegung des Liquorabflusses und Kompression des Hirnstamms führen. Sollte im Rahmen der Schwellung eine neurologische Verschlechtertung mit Vigilanzabfall auftreten, kann eine chirurgische Entlastung indiziert sein als auch Einlage einer externen Ventrikeldrainage. Eine Dekompression der hinteren Schädelgrube kann zusätzlichen Platz schaffen um den weiteren Liquorabfluss zu gewährleisten und eine Hirnstammkompression zu entlasten23.
Prognose nach chirurgischer Therapie
Patienten bei welchen auf Grund eines cerebellären Infarkts eine suboccipitale dekompressive Kraniektomie durchgeführt wurde hatten in 28% einen ungünstiges Outcome und eine Mortalität von 19,9% in einer Meta-Analyse aus dem Jahr 20184
Referenzen
Tohgi, Hideo, et al. "Cerebellar infarction. Clinical and neuroimaging analysis in 293 patients. The Tohoku Cerebellar Infarction Study Group." Stroke 24.11 (1993): 1697-1701. ↩
Pfefferkorn, Thomas, et al. "Long-term outcome after suboccipital decompressive craniectomy for malignant cerebellar infarction." Stroke 40.9 (2009): 3045-3050. ↩
Chen, Han-Jung, Tao-Chen Lee, and Chi-Peng Wei. "Treatment of cerebellar infarction by decompressive suboccipital craniectomy." Stroke 23.7 (1992): 957-961. ↩
Ayling, Oliver GS, et al. "Suboccipital decompressive craniectomy for cerebellar infarction: a systematic review and meta-analysis." World Neurosurgery 110 (2018): 450-459. ↩