Wachsende Schädelfraktur

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Synonyme: Growing skull fracture, GSF

Wachsende Schädelfrakturen, welche auch als Grow skull fractures in der Literatur bezeichnet werden, sind eine seltene Komplikation nach einem Schädelhirntrauma bei Säuglingen und Kleinkindern.

Epidemiologie

Wachsende Schädelfrakturen treten fast ausschliesslich bei Kinder unter drei Jahren auf1.

Ätiologie

Bei einer wachsenden Schädelfraktur handelt es sich um eine Folge von Schädelkalottenfrakturen, welche im Durchschnitt etwa 14 Monate nach dem initialen Schädelhirntrauma diagnostiziert wird2. Hierbei kommt es initial unterhalb der Fraktur zu einer Beschädigung der Dura und durch den positiven Innendruck wird die Dura in den Frakturspalt hineingedrängt. Somit wird die Verknöcherung verhindert und die Knochenfrakturteile werden auseinander gedrückt. Der Frakturspalt bleibt somit offen und verbreitert sich und es besteht die Gefahr eines Hirnprolaps.

Lokalisation

Die häufigste Lokalisation für eine wachsende Schädelfraktur ist parietal und frontoparietal, welche zusammen etwa 56% dieser Frakturen ausmacht1.

Bildgebung

Der Goldstandard zur Diagnostik von wachsenden Schädelfrakturen ist die MRI Bildgebung.

T2 MRI Sequenz einer wachsenden Schädelfraktur, auch bekannt als Growing skull fracture
T2 Sequenz im MRI eines Kind mit einer wachsenden Schädelfraktur nach einem Trauma.

MRI einer wachsenden Schädelfraktur, auch bekannt als Growing skull fracture
MRI eines Kind mit einer wachsenden Schädelfraktur nach einem Trauma.

Referenzen


  1. Gupta, S.K., Reddy, N.M., Khosla, V.K. et al. Growing skull fractures: A clinical study of 41 patients. Acta neurochir 139, 928–932 (1997).  

  2. [Muhonen, Michael G., John G. Piper, and Arnold H. Menezes. "Pathogenesis and treatment of growing skull fractures." Surgical neurology 43.4 (1995): 367-373.(https://doi.org/10.1016/0090-3019(95)80066-P) 

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