Bei Kolloidzysten handelt es sich um gutartige, zystische Strukturen, die mit einer Epithelschicht ausgekleidet sind. Typisch für die Kolloidzyste ist der mukoide Flüssigkeitsinhalt innerhalb der Zyste.
Epidemiologie
Kolloidzysten stellen etwa 0,5-1% aller intrakranieller Tumore dar. Das typische Alter bei Erstdiagnose ist 20-50 Jahre1.
Lokalisation
Typischerweise kommen Kolloidzysten im dritten Ventrikel vor und verhindert dort oftmals den Liquorabfluss und können somit zu einem Hydrocephalus führen.
Symptome
Häufig sind Kolloidzysten ein asymptomatischer Zufallsbefund. Bei Störung der Liquorzirkulation können Kolloidzysten jedoch Kopfschmerzen verursachen, welche typischerweise intermittierend und stark ausgeprägt sind und üblicherweise frontal auftreten2. Zusätzlich sind häufig Übelkeit und Erbrechen mit den Kopfschmerzsymptomen assoziiert. Ein durch die Kolloidzyste verursachter Liquoraufstau kann auch zur Bewusstseinseintrübung bis hin zum Tod führen2.
Bildgebung
Kolloidzysten können in einer CT oder MRI Bildgebung dargestellt werden, wo sich die Zyste üblicherweise im anterioren Anteil des dritten Ventrikels befindet. In der MRI als auch CT Bildgebung zeigen sich Kolloidzysten variabel jedoch üblicherweise wie folgt3:
MRI T1 | MRI T2 | MRI T1 mit Kontrastmittel |
---|---|---|
Hyperintense | Hypointense | Minimales Enhancement, teils nur die Kapsel |
CT | CT mit Kontrastmittel |
---|---|
Hyperdens | Ca. 50% zeigen ein leichtes Enhancement |
Kalzifizierungen werden bei Kolloidzysten nur selten beobachtet3.
Histopathologie
Little JR, MacCarty CS. Colloid Cysts of the Third Ventricle. J Neurosurg. 1974;39:230-235. ↩
Spears, R.C. Colloid cyst headache. Current Science Inc 8, 297–300 (2004). ↩ ↩
Handbook of Neurosurgery. Greenberg M, ed. 9th Edition. New York: Thieme ↩ ↩