Die Canadian CT Head Rule1 ist eine validierte Hilfestellung zur Entscheidung, ob bei einem Patienten mit einem leichten Schädel-Hirn-Trauma ein Schädel CT durchgeführt werden sollte.
Ein- und Ausschlusskriterien
Die Canadian CT Head Rule kann nicht auf alle Patienten angewandt werden und es müssen folgende Ein- und Ausschlusskriterien beachtet werden:
Einschlusskriterien | Ausschlusskriterien |
---|---|
Bewusstlosigkeit | Antikoagulation |
GCS 13-15 | Blutungsneigung |
Verwirrtheit | Jünger als 16 Jahre |
Amnesie | Krampfanfall |
Anhand von 3121 Patienten1 wurden folgende hohe und mittlere Risikofaktoren identifierzt:
Hohe Risikofaktoren | Mittlere Risikofaktoren |
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GCS <15 für 2 Stunden nach Trauma | Posttraumatische Amnesie > 30 Minuten |
Verdacht auf offene Schädelfraktur | Gefährlicher Unfallsmechanismus definiert als: - Fussgänger gegen KFZ - Fahrer aus KFZ geschleudert - Fallhöhe > 3 Fuß oder 5 Stiegen |
Mehr als zweimal Erbrechen | |
Alter > 65 Jahre |
Interpretation
Sollte der Patient die Einschlusskriterien erfüllen und keine der oben genannten Risikofaktoren erfüllen, ist ein Schädel CT gemäß der Canadian Head CT Rule nicht notwendig. Ist einer der hohen oder mittleren Risikofaktoren gegeben, sollte ein Schädel CT durchgeführt werden.
Referenzen