Ventrikuloperitonealer Shunt (VP-Shunt)
Unter einem Ventrikuloperitonealen-Shunt (VP-Shunt) versteht man eine mechanische Verbindung, welche den Flüssigkeitsabfluss von Liquor aus dem Gehirn in das Abdomen ermöglicht. VP-Shunts haben im Normallfall Ventile, über welche man je nach Modell den Eröffnungsdruck von außen einstellen kann. Die Ventilumstellung erfolgt in den meisten Fällen über einen magnetischen Mechanismus. Die Malfunktionsrate von VP-Shunts liegt nach zwei Jahren bei etwa 40%, so dass nach 2 Jahren noch etwa 60% der VP-Shunts funktionieren1. Das Risiko für ein postoperativen Infekt im VP-Shunt System liegt innerhalb dem ersten Jahr bei 4-10%1.
Gravitationseinheit
Eine Gravitationseinheit kann zusätzlich zu einem herkömmlichen Shuntventil eingebaut werden. Mit Hilfe der Gravitationseinheit kann das Risiko einer Überdrainage minimiert werden, da durch die Gravitationseinheit im Stehen ein zusätzlicher Widerstand im Shuntsystem eingebaut ist. Die Gravitationseinheit ist nur in vertikaler Lage aktiv und in horizontaler Lage inaktiv.
Komplikationen
Neben den allgemeinen Komplikationen wie beispielsweise einer Shunt Über- bzw. Unterdrainage gibt es mit der peritonealen Kathetereinlage spezifische damit assoziierte Risiken:
- VP-Shunt assoziierte Aszites
- Volvulus2
- Inguinalhernien3
- Peritonitis
- Hydrocele
- Obstruktion der abdominalen Katheterspitze
- Migration der abdominalen Katheterspitze beispielsweise in das Sokrutum4
Referenzen
Buch: Neurosurgical Knowledge Update - A comprehensive review. Robert E. Harbaugh et al. Thieme Verlag ↩ ↩
Sakoda, Thomas H., John A. Maxwell, and Charles E. Brackett. "Intestinal volvulus secondary to a ventriculoperitoneal shunt: Case report." Journal of neurosurgery 35.1 (1971): 95-96. ↩
Moazam, F., et al. "Inguinal hernias after ventriculoperitoneal shunt procedures in pediatric patients." Surgery, gynecology & obstetrics 159.6 (1984): 570-572. ↩
Ram, Zvi, et al. "Ventriculoperitoneal shunt malfunction due to migration of the abdominal catheter into the scrotum." Journal of pediatric surgery 22.11 (1987): 1045-1046. ↩