Unter dem Spinalis anterior Syndrom subsumiert man die Symptome, die durch einen verminderten Blutfluss in der Arteria spinalis anterior hervorgerufen werden.
Historisch
Das Arteria spinalis anterior Syndrom wurde erstmalig 1909 von William Spiller beschrieben.
Symptome
Das klinische Bild eines Arteria spinalis anterior Verschlusses variiert mit der Höhe der ursächlichen Ischämie. Das Syndrom imponiert durch eine meist akut aufgetretene Paraparese sowie durch Störungen der Blasen- und Mastdarmfunktion, welche sich unterschiedlich stark ausgeprägt zeigen können. Aufgrund der anatomischen Nähe des spinothalamischen Systems zur Pyramidenbahn kann es begleitend zu den motorischen Defiziten auch Defizite in der Schmerzwahrnehmung kommen. Da die Bahnen der Tiefensensibilität nicht durch die Arteria spinalis anterior versorgt werden, bleibt diese beim Spinalis anterior Syndrom erhalten.
Ursachen
In einer Studie aus dem Jahr 1983 von 60 Patienten mit einem Spinalis anterior Syndrom zeigten sich die Verteilung der Ursachen wie folgt:
Patientenanzahl (Total n=60) |
Ursache |
14 |
Unbekannt |
10 |
Angiom des Rückenmarks |
9 |
Post Infarkt oder Vakzinierung |
9 |
Okklusive Läsion der Arteria spinalis anterior |
5 |
Pathologie der Aorta |
2 |
Dorsolumbale Sympathektomie |
2 |
Lues ohne Autopsie des Rückenmarks |
2 |
Metastatische Läsion im Spinalkanal |
1 |
Zervikale Spondylosis ohne Thrombose der Arteria spinalis anterior |
1 |
Vertebralisangiographie |
1 |
Spontane spinale epidurale Blutung |
1 |
Intravenös Neo-arsphenamine |
1 |
Körperliche Anstrengung |
Referenzen