Pineoblastom (WHO Grad IV)

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Synonyme: Pineoblastoma

ICD-10: C75.3

ICD-11: XH1ZH1, 2A00.20

Das Pineoblastom ist ein seltener, aggressiver Tumor der Pinealisregion. Pineoblastome bestehen aus unreifen, undifferenzierten Zellen und zählen histologisch zu den primitiven neuroektodermalen Tumoren.

Epidemiologie

Pineoblastome sind seltene Tumore und machen etwa < 0,1% aller intrakranieller Tumor aus1. Sie treten bevorzugt in der Kindheit auf und haben keine Geschlechterprädisposition oder allenfalls eine leichte männliche Prädisposition2.

Bildgebung

In der MRI Bildgebung sind die Tumoren auf T1- und T2-gewichteten Aufnahmen meist isointens zur grauen Substanz2. Nach Kontrastmittelgabe zeigen sie ein kräftiges Enhancement2. Die Abgrenzung ist oft unscharf und Einblutungen, Melanineinlagerungen, Zysten und ein umgebendes Hirnödem bei parapinealem Wachstum sind häufig.
Als bildgebende Differentialdiagnose kommt in erster Linie ein Germinom in Betracht2.

MRI Bildgebung bei einem Pineoblastom
MRI Bildgebung bei einem Patienten mit einem histopathologisch gesichertem Pineoblastom.

Metastasierung

Pineoblastoma können entlang der Liquorzirkulation metastasieren. Ebenso sind in der Literatur peritoneale Metastasen nach einer VP-Shunt Implantation beschrieben3 4. Eine Metastasierung außerhalb des ZNS ist unüblich und kommt in < 0,5% der Patienten vor, wobei in diesen Zahlen eine Begünstigung der Metastasierung durch chirurgische Eingriffe und VP-Shunt Anlagen inkludiert sind5 6.

Prognose

Die Prognose bei einem Pineoblastom kann stark variieren. Die Prognose ist insgesamt schlecht, da die Tumoren schon frühzeitig eine Aussaat in den Liquorraum zeigen2. Studien deuten daraufhin, dass Pineoblastome bei jüngeren Patienten einen aggressiveren Verlauf zeigen1.

Referenzen

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