Palacos

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Synonyme: Knochenzement

Palacos ist der Markenname eines in der Neurochirurgie häufig verwendeten Knochenzements.

Anwendung

In der Neurochirurgie wird Palacos besonders häufig für Schädeldachplastiken oder Wirbelkörperaugmentationen verwendet.

Chemie

Palacos ist ein Zwei-Komponenten-System. Chemisch handelt es sich bei Palacos um ein Polymethylmethacrylat (PMMA). In der Polymerkomponente befindet sich zusätzlich als Initiator der radikalischen Polymerisation im Pulver Benzoylperoxid (BPO). Im Pulver befindet sich außerdem ein Röntgenkontrastmittel und fakultativ ein Antibiotikum und/oder Farbstoff[^1].

Anfertigung

Beim Anfertigen des Palacos ist dieser zuerst in einem weichen und formbaren Zustand und härtet nach wenigen Minuten aus. Somit ist es etwa möglich nach einer Kraniotomie, bei welcher nicht mehr der ursprüngliche autologe Knochendeckel verwendet wird, ein passender Knochendeckel mit Palacos während der Operation auszuformen. Bei der Aushärtung des Palacos erhitzt sich dieser und kühlt anschließend wieder ab.

Bildgebung

Palacosplastik im MRI
Darstellung von Palacos Knochenzement im MRI in einer T1 und T2 Sequenz.
Palacosplastik im CT
Axiales Schädel CT im Knochenfenster eines Patienten mit einer Palacosplastik frontal nach einer traumatischen Impressionsfraktur.

Intraoperativ

Palacosplastik im Bereich der Schädelkalotte
Intraoperative Abbildung einer Palacosplastik im Bereich der Schädelkalotte