Der paarig angelegte Musculus longus colli gehört zur prävertebralen Muskulatur.
Anatomie
Der Musculus longus colli besitzt drei verschiedene Fasergruppen und dadurch eine annähernd dreiseitige Form[^1].
Laterale obere Fasern
Die lateralen oberen Fasern entspringen von den Tubercula anteriora der Querfortsätzte des 5. bis 2. Halswirbels und setzen am Tuberculum anterius atlantis an.
Laterale untere Fasern
Die lateralen unteren Fasern entspringen an den Körpern des 1. bis 3. Brustwirbel und ziehen zum Tuberculum anterius des Querfortsatzes des 6. Halswirbels.
Mediale Fasern
Die medialen Fasern ziehen von den Körpern der oberen Brust- und unteren Halswirbel zu den Körpern der oberen Halswirbel.
Funktion
Eine einseitige Aktivierung des Musculus longus colli beugt und dreht der Muskel die Halswirbelsäule zur Seite. Eine Aktivierung beider Musculi longi colli können die Halswirbelsäule nach vorne beugen[^1].
Innervation
Die Innervation des Musculus longus colli erfolgt über den Plexus cervicalis und Plexus brachialis (C2- bis C8) [^1]
Klinische Relevanz
Bei einer ACDF Operation kann es notwendig sein, je nach Ausprägung des Musculus longus colli, diesen am medialen Ansatz auf der zu operierenden Höhe teilweise abzulösen.
Abbildung
Anatomische Zeichnung mit Darstellung des Musculus longus colli. Abbildung adaptiert aus Grays Anatomy Abbildung 387.
Musculus longus colli Abbildung
Anatomische Zeichnung mit Darstellung des Musculus longus colli. Abbildung adaptiert aus Grays Anatomy Abbildung 387.