Dermatom
Zuletzt bearbeitet von Alaric Steinmetz am
Ein Dermatom ist ein spezifischer Bereich der Haut, der sensibel von einem einzelnen Spinalnerv innerviert wird. Jeder Spinalnerv ist für die sensorische Versorgung eines bestimmten Hautareals zuständig.
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Klinische Relevanz
Diese Bereiche sind von großer Bedeutung in der medizinischen Diagnostik und Therapie, da sie Aufschluss über die Funktion und mögliche Schädigung der entsprechenden Nervenbahnen geben. Die Kenntnis der Dermatome ist besonders in der Neurologie und Neurochirurgie von Bedeutung. Bei der Diagnose von Erkrankungen des Nervensystems, wie beispielsweise:
Bei Bandscheibenvorfällen, kann die Lokalisation von Sensibilitätsstörungen in bestimmten Dermatomen wichtige Hinweise auf die betroffenen Spinalnerven und damit auf die Lokalisation der zugrunde liegenden Pathologie geben.
In der Schmerztherapie spielt die Kenntnis der Dermatome eine wichtige Rolle, da gezielte therapeutische Maßnahmen, wie die Nervenblockade, auf spezifische Dermatome abzielen können.
Bestimmte Hauterkrankungen, wie beispielsweise der Herpes Zoster, manifestieren sich typischerweise entlang der Dermatome. Die charakteristische Verteilung der Hautläsionen entlang eines Dermatoms kann somit zur Diagnose beitragen
Embryologie
Die Dermatome haben ihren Ursprung in der embryonalen Entwicklung. Während der Entwicklung entstehen aus den sogenannten Somiten, die sich entlang der Wirbelsäule bilden, die Dermatome. Jedes Dermatom steht in direkter Verbindung mit einem bestimmten Segment des Rückenmarks. Diese segmentale Organisation bleibt auch nach der Geburt erhalten und spiegelt sich in der Verteilung der Hautinnervation wider.