Chordom
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Synonyme: Chordoma
ICD-11: 2B5J, XH9GH0, XH17D8, XH7303
Chordome sind seltene Tumore, welche insbesondere im Bereich des Clivus auftreten, jedoch auch im Bereich der Wirbelsäule vorkommen können[^1]. Chordome entstammen nicht aus dem Knochengewebe, sondern aus Resten der Chorda dorsalis (Notochord).
Epidemiologie
Chordome sind seltene Tumore mit einer Inzidenz von etwa 0,08/100.000 pro Jahr[^4] und machen etwa 1-4 % aller Knochenmalignitäten aus[^1]. Chordome können in jedem Alter vorkommen, sind jedoch besonders häufig bei Patienten zwisdchen dem 3. und 6. Lebensjahrzehnt zu finden[^1].
Bildgebung
Der Goldstandard bei der Bildgebung von Chordomen ist die MRT-Bildgebung.
MRT
Chordome zeigen sich in der MRT Bildgebung typischerweise wie folgt[^3]:
T1 nativ | T1 mit Kontrastmittel | T2 |
Iso- bis Hypointens | Heterogene Kontrastmittelaufnahme |


CT
Speziell bei Clivuschordomen zeigt sich häufig eine ossäre Destruktion des Clivus und Kalzifizierungen[^3].
Histopathologie
Chordome können in drei verschiedene histopathologische Typen eingeteilt werden[^3]:
Chordom, nicht weiter spezifiziert (NOS)
Chondroides Chordom
Dedifferenziertes Chordom

Immunhistochemie
Typisch ist das Vorkommen von physaliphoren Zellen und eine positive Immunhistochemie für Brachyury[^6].
Therapie
Für clivale Chordome ist die Therapie der Wahl eine chirurgische Resektion mit anschließender Protonenbestrahlung, da eine Bestrahlung üblicherweise hohe Dosen erfordert und clivale Chordome nah an kritischen Strukturen liegen. Chordome sind chemoresistente Tumore[^3].
Prognose
Patienten mit einem neu diagnostizierten Chordom haben eine mediane Überlebenszeit von 6,29 Jahren, mit folgenden Überlebensraten[^1]:
Zeitraum | Überlebensrate |
5 Jahre | 47 % - 80 % |
10 Jahre | 40 % |
20 Jahre | 13 % |