Bei der Vagusnervstimulation handelt es sich um eine elektrische Stimulation des linken Nervus vagus, welche über eine um den Nervus vagus gewundene Elektrode erreicht wird. Die Implantation des Vagusnervstimulators erfolgt am Hals, wo in einer offenen Operation der Nervus vagus aufgesucht wird, welcher sich am besten dorsomedial zwischen Arteria carotis communis und Vena jugularis interna lokalisieren lässt, jedoch auch hier einer großen Variabilität unterliegt1. Die Vagusnervstimulation wird immer am linken Nervus vagus durchgeführt. Tierversuchsstudien zeigten eine signifikant größere Reduktion in der Herzfrequenz bei Stimulation des rechten Nervus vagus2. Die Hauptkomplikation bei der operativen Einlage besteht in einer Stimmlippenparese3. Die Hauptindikation für eine Vagusnervstimulation stellt eine therapierefraktäre Epilepsie dar3. In einer retrospektiven Studie über 12 Jahre zeigte sich eine Reduktion der Anfallshäufigkeit von 26% im ersten Jahr, 30% nach 5 Jahren und 52% nach 12 Jahren4. Die Nervus vagus Stimulation wird in manchen Fällen auch für diverse psychiatrische Erkrankungen wie beispielsweise therapieresistente Depression angewandt.
Nebenwirkungen
Die Vagusnervstimulation kann unter anderem folgende chronische Nebenwirkungen erzeugen:
Referenzen
Hammer, Niels, et al. "Cervical vagus nerve morphometry and vascularity in the context of nerve stimulation-A cadaveric study." Scientific reports 8.1 (2018): 1-9. ↩
Woodbury, D.M., Woodbury, J.W., 1990. Effects of vagal stimulation on experimentally induced seizures in rats. Epilepsia 31 (Suppl 2), S7–S19. ↩
Vagus nerve stimulation (VNS). In: Greenberg M, ed. Handbook of Neurosurgery. 9th Edition. Thieme; 2019. ↩ ↩
Uthman BM, Reichl AM, Dean JC, et al. Effectiveness of vagus nerve stimulation in epilepsy patients: a 12-year observation. Neurology. 2004;63:1124-1126 ↩
Rychlicki, F., Zamponi, N., Cesaroni, E. et al. Complications of vagal nerve stimulation for epilepsy in children. Neurosurg Rev 29, 103–107 (2006). ↩ ↩ ↩