Ein Kephalhämatom ist eine Ansammlung von subperiostalem Blut, welche typischerweise im Bereich der Parietal- oder Occipitalregion der Schädelkalotte lokalisiert ist1. Kephalhämatome kommen bei etwa 0,4 bis 2,49 % aller Neugeborenen vor2, welche durch die Scherkräfte bei der Geburt zustande kommen. Hierbei kommt es zu einer Separierung der Schädelkalotte und des Periost mit einer subsequenten Einblutung durch die Ruptur von kleinen Blutgefäßen. Bei Neugeborenen tritt ein solches Kephalhämatom im Regelfall in den ersten drei Tagen nach Geburt auf und resorbiert sich in mehr als 80%3 vollständig innerhalb des ersten Lebensmonat, ohne, dass die Kinder neurologische Defizite davon tragen1. In sehr seltenen Fällen können Kephalhämatome auch bei Erwachsenen vorkommen wie beispielsweise nach einem Trauma oder nach einer Operation1.
Indikation zur operativen Entlastung
Kephalhämatome werden in der Regel konservativ behandelt und es bedarf nur in sehr seltenen Fällen eine chirurgische Intervention. Bei Patienten, bei welchen das Kephalhämatom nach 6 Wochen weiterhin persistiert und sich nicht resorbiert können ein ossifiziertes Kephalhämatom entwickeln, bei welchem eine chirurgische Entfernung diskutiert werden kann1.
Referenzen
Buch: Neurosurgical Knowledge Update - A comprehensive review. Robert E. Harbaugh et al. Thieme Verlag ↩ ↩ ↩ ↩
Chung, Ho Yun, et al. "Surgical treatment of ossified cephalhematoma." Journal of Craniofacial Surgery 15.5 (2004): 774-779. ↩
Gupta, P. K., et al. "Ossified cephalhematoma." Pediatric neurosurgery 43.6 (2007): 492-497. ↩